Glockenblumen und Verwandte

Campanula aucheri aus dem Kaukasus und Iran bildet aus einer Pfahlwurzel ein rasenartiges Polster, das ab Ende April sehr auffallend blüht, da die Blüten nach oben geöffnet sind. Die Vermehrung ist mir bisher nur über Samen gelungen. Schneckenschutz ist unbedingt erforderlich. Im Kaukasus sah ich sie in 2500m Höhe zu Zigtausenden in den Almwiesen.

Campanula saxifraga aus dem Kaukasus ähnelt der vorgenannten in allen Eigenschaften, auch in der leuchtend lila-blauen Blütenfarbe.

Symphyandra wanneri ist leider nur 2jährig, aber die etwas schwierige Aussaat lohnt sich. Ich fand sie zufällig in meinem Anzuchtbeet, wo ich Samen aus der Südtürkei ausgesät hatte.Blüht im Mai ca. 40cm hoch und stirbt dann ab.

Campanula betulifolia ist ohne die weißen Blüten nur 3cm hoch - die Einzelblüte misst etwa 4cm.

Edraianthus pumilio vom Balkan ist eng mit Glockenblumen verwandt und fühlt sich im lockeren Kalkschotter wohl. Die Pflanzen sind leider kurzlebig, aber aus Samen vermehrbar.

Edraianthus graminifolius und auch die ganz ähnlichen E. tenuifolius und E. kitaibelii sind dagegen gut ausdauernd und ebenfalls sehr dekorativ.

Codonopsis clematidea ist die wohl bekannteste Tigerglocke. Besonders schön das Innere der Glocke (rechts). Der Geruch erinnert an Raubtiere.

Campanula herzegowina bildet kleine reich verzweigte Büsche. Nicht sehr langlebig.

Campanula kemularia ist hervorragend geeignet, um halbschattige Partien zu füllen. Wem sie zu stark wuchert, der sollte die ansonsten genauso aussehende C. raddeana nehmen.

Campanula punctata ist für den Steingarten schon recht groß (60cm) und benötigt etwas mehr Feuchtigkeit. Ein Festessen für Schnecken! Es gibt viele oft interessant gefärbte Sorten wie z.B. "Elisabeth (rechts) oder "Sarastro" (c. punctata x trachelium) mit Riesenblüten.

Campanula cochleariifolia wächst nur in ganz magerem Kalkschotter und voller Sonne, dann aber wuchert sie wie in den Dolomiten. Die unzähligen kleinen Blüten bilden einen dichten Teppich. Die Sorte "Seeshaupt" blüht dunkler.

Campanula sarmatica, eine schöne und robuste Pflanze auch für halbschattigen Standort. Etwa 30 cm hoch.>

Physoplexis comosa, die seltene Teufelskralle aus den Dolomiten, ist eine echte Herausforderung nur für den erfahrenen Kultivateur und eine Delikatesse für Schnecken!

Codonopsis lanceolata aus Japan windet sich aus einer Wurzelrübe über 2m hoch. Die streng riechenden Blüten (daher der Name Tigerglocke) erscheinen erst im August.

Codonopsis pilosula ist ähnlich wie C. lanceolata, windet sich noch höher, die Blüten sind kleiner, aber sehr zahlreich.

Campanula thyrsoides fällt etwas aus der Gattung. Sie ist nur 2jährig und blüht fahlgelb.

Campanula tommasiniana ist nicht besonders prächtig, aber wertvoll, da es sich mit einem Platz im Halbschatten begnügt und erst spät im Juli blüht, wenn es ansonsten im Steingarten ruhiger wird.

Adenophora nikoensis aus Japan blüht ebenfalls im Halbschatten und zwar erst im August. Mit 20cm Höhe passt es in jeden Steingarten. Bei mir kümmert es etwas.

Adenophora aurita aus China möchte nicht zu trocken stehen und begnügt sich auch mit Halbschatten. Blüte ebenfalls erst im August.

Campanula oreadum sah ich am Olymp im Kalkschotter mit riesigen Blüten. Bei mir hat sie große Probleme mit der Winternässe.

Campanula collina aus dem Kaukasusa möchte nicht zu trocken stehen und begnügt sich auch mit Halbschatten. Schöne dunkelblaue Blüte

Campanula fenestrellata aus Albanien fügt sich sehr malerisch in Kalkfelsspalten ein. Sie wächst sehr leicht und blüht zuverlässig.

Campanula raineri (links)aus den südlichen Alpen hat sehr schöne große Blütenschalen. Mit etwas Glück wächst sie im Kalkschotter , ist aber sehr empfindlich. Etwas robuster und kaum von der Art zu unterscheiden ist C. x pseudoraineri (C. raineri x carpatica) (rechts).

Globularia repens aus der großen Gattung der Kugelblumen blüht reich, wenn es aus engen Kalksteinfugen in Südlage wachsen darf.

Campanula tridentata wächst im Kaukasus auf Almwiesen. Eine kleine Pflanze mit großen Blüten.

Campanula topaliana begegnet einem auf der Peloponnes oft in Kalksteinfugen auch in Hauswänden, wo sie an bis zu 30cm langen Ausläufern reich blüht und danach abstirbt. Meine Sämlinge haben den Winter 2010/11 gut überstanden und danach schön geblüht. Im folgenden Winter sind alle Pflanzen erfroren.

Campanula stevenii wächst im Kaukasus auf Almwiesen recht häufig. Die Blüten stehen immer waagerecht vom aufrechten Stängel ab.

Campanula barbata ist in den Alpen recht häufig, aber nur auf kalkfreien Böden. Die Art ist leider nur 2jährig.

Campanula waldsteiniana aus Kroatien ist eine echte Minipflanze, die erst im Sommer blüht.

Jasione montana, das Sandglöckchen, ist 2jährig, sät sich aber in sandigem, kalkfreiem Boden gut aus. Auf keien Fall düngen, sonst entstehen Riesenpflanzen.

Wahlenbergia saxicola aus dem Bergland Tasmaniens ist eine ganz zarte Vertreterin dieser fast weltweit verbreiteten Gattung. Etwas Feuchtigkeit und Halbschatten tut ihr gut.