Schattenpflanzen

Sanguinaria canadensis, die Blutwurz, blüht Ende April leider nur ganz kurz - oft nur 1 Tag. Die gefülltblühende Form hält länger, ist aber nur schwer zu bekommen.

Glaucidium palmatum, eine Kostbarkeit aus Japan, möchte Schatten und feuchten Humusboden, dann blüht es im April, wenn die Schnecken es nicht vorher erwischt haben. Vor der Aussaat sollten die Samen mit Giberrelinsäure behandelt werden. Die Blüten wirken sehr edel, aber fremd. Die Kombination mit anderen blühenden Pflanzen ist schwierig.

Haberlea rhodopensis (links) fühlt sich trotz seiner Verwandtschaft zum Usambaraveilchen bei uns im schattigen Steingarten in Mauerfugen wohl und blüht dort bereits Ende April. 2 Wochen später setzt die Blüte der mit ihr verwandten Ramonda myconi (rechts) ein, die die gleichen Lebensbedingungen braucht und dann uralt wird.

Ramonda serbica ist extrem selten. Ich kenne einen Standort in einer unzugänglichen Schlucht in Nordgriechenland. Die Vermehrung geht furchtbar langsam -ich habe in 10 Jahren nur 2 zusätzliche Pflanzen erzielt.

Ramonda nathaliae (links)ist zierlicher als R. myconi und leider auch empfindlicher. Blüten kommen nur wenige. Jancea heldreichii (rechts) vom Olymp muß unbedingt vor Sonne und Regen geschützt werden. Sie sollte an der Nordseite eines überstehenden Steines stehen. Im Winter geht es nicht ohne Glasplatte.

Meconopsis robustus ähnelt M. cambrica, ist aber etwas kräftiger.

Meconopsis lutescens (unter diesem dubiosen Namen erhielt ich den Samen, aus dem diese Pflanze entstand) sieht wie M. betonicifolia aus, bildet aber einen Horst, so dass es leichter ist, die Pflanze für einige Jahre zu erhalten. Ideal wären kühle Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit. In Island (botanischer Garten Akureyri) sah ich riesige Horste mit über 30 Blütenstängeln, auch in Schottland wachsen sie gut.

Meconopsis betonicifolia leuchtet in einzigartiger blauer Farbe. Leider stirbt sie meist nach der Blüte ab.

Trillium grandiflorum aus Nordamerika ist wie alle Trilliumarten nur sehr landsam zu vermehren. Es wächst in feuchtem Schatten sehr zuverlässig. Die anfangs weisse Blüte färbt sich nach einigen Tagen rosa.

Melittis melissophyllum ist in Süddeutschland heimisch und eignet sich für den nicht zu sonnigen Gehölzrand. Es gibt auch eine rein weiße Form.

Kalmia polifolia v. microphylla wird nur 20cm hoch. Kalmien benötigen die gleichen Bedingungen wie Rhododendren und setzen deren Blüte im Juni fort.Die anderen Arten und Hybriden werden größer.

Kalmia latifolia (hier eine Hybride)wird über 1m hoch und blüht überreich. Sie benötigt auch im Sommer etwas Feuchtigkeit.

Deinanthe caerulea v. bifida fühlt sich im feucht-schattigen Beet wohl. Wertvoll, da sie erst im Sommerblüht, wenn es dort sonst nicht mehr viel zu sehen gibt.

Ranunculus ficaria ist ein gefürchtetes Unkraut. Einige Züchtungen wie dieses R. `Ken Aslet` (links) oder ´Brazen Hussy` wachsen aber sehr moderat. `Brazen Hussy`zeichnet sich insbesondere durch die tiefbraunen Blätter aus.

In den letzten Jahren entstanden immer mehr neue Hybriden, teilweise auch mit orangen oder weissen Blüten. Links `Vanessa´, rechts ´Nariane`.

Corydalis elata braucht sehr lockeren humusreichen Boden und breitet sich dann gut aus. Sehr edle blaue Farbe. Im Sommer zieht dieser Lerchensporn völlig ein.

Cymbalaria pallida alba ist etwas größer als das bekannte Zymbelkraut C. muralis. Idealerweise wächst es an einer schattigen Quelle oder am Bachufer.

Arisaema candidissimum (links) und Arisaema sikokianum sind 2 Vertreter der Aronstabgewächse mit interessanten Blüten. In rauhen Lagen sollte man den Knollen etwas Winterschutz geben. rosa.