Der Steingarten im Sommer und Herbst

Delosperma cooperi ist eine Mittagsblume aus Südafrika, die unsere Winter zumindest in Westdeutschland durch eine Glasscheibe o.ä. als Schutz vor der Winternässe abgedeckt übersteht. In voller Sonne und magerem, trockenem Boden kommt sie zu reicher Dauerblüte. Viele ähnliche Arten wie z.B. D. hispida sind ebenfalls empfehlenswert.

Delosperma nubigenum blüht sehr reich, aber nur im Frühjahr. der Platzbedarf ist geringer als bei D. cooperi.

Antirrhinum hispanicum bildet halbstrauchige Polster, die den ganzen Sommer bis in den Oktober hinein blühen. Es ist bei mir absolut winterhart und pflegeleicht. Die silbrigen Blätter und weissen Blüten können bunte Farben benachbarter Pflanzen voneinander trennen. Sehr schön auch die rosa Form, die viel mehr Samen bildet.

Helianthemum `Ben Affleck´(links) ist eine besonders schöne zweifarbige Sorte der Sonnenröschen. Die auch aus England stammende Sorte `Diana´(Mitte links - auf dem Foto leider etwas blaustichig) ist ebenfalls in der Mitte dunkler als am Rand. Die Sorte `Red Orient´ (Mitte rechts) besticht durch ihre dunkle Farbe. `Renate´(rechts) ist eine eigene Züchtung in besonders intensiver Färbung.

Clematis marmoraria ist nur 5cm hoch aber wirklich mit den bekannten hohen Clematis verwandt. Es wurde erst vor etwa 30 Jahren in Neuseeland entdeckt. Die Pflanzen sind zweihäusig, hier ist eine männliche Pflanze zu sehen. Winterschutz ist nötig, trotzdem sind die Pflanzen kurzlebig.

Clematis tenuiloba aus den Rocky Mountains wird auch nur 15cm hoch, verbreitet sich aber durch unterirdische Ausläufer im Kalkschotter. Etwas Winterschutz ist nötig.

Erodium macradenum (rechts) und E. chrysanthum (links) gehören zu den wenigen bei uns zuverlässig winterharten Erodien. E. macradenum blüht sehr reich über den gesammten Sommer, E. chrysanthum bringt nur einzelne Blüten.

Linaria alpina wächst in den Alpen im Kalkschutt, kommt aber auch im Flachland gut zur Blüte. Besonders schön zwischen weißen Kalksteinen. Die Pflanzen sind kurzlebig, säen sich aber kräftig aus.

Linaria aeruginea kommt wie viele ähnliche Leinkräuter aus Spanien. Es ist einjährig, blüht in den unterschiedlichsten Farben, sät sich kräftig aus, läßt sich aber in Schach halten. Lange Blütezeit bis in den November durch unterschiedliche Aussaatzeiten.

Ptilotrichum spinosum aus dem westlichen Mittelmeergebiet möchte einen sonnigen, heißen und gut drainierten Platz zwischen Felsen. Es gibt auch dunkler blühende Sorten dieses etwa 30cm hohen silbrig belaubten Dornbusches.

Allium victorialis ist keine besondere Schönheit, sollte aber -früher auch Allermannsharnisch genannt- als getrocknete Pflanze über die Haustür genagelt Unglück abwehren.

Linum dolomiticum ist hier zuverlässig winterhart, viel besser als die ebenfalls gelben Linum arboreum oder L. elegans. und schöner als L. flavum. In der Natur gibt es nur einen einzigen Standort(in Ungarn) mit ca. 1000 Pflanzen.

Linum suffruticosum v. salsoides hält unter leichtem Schutz (Glasplatte)in fast rein mineralischem Substrat schon etliche Winter aus. Die Blüten halten nur wenige Stunden, es kommen aber jeden Tag neue.

Onosma stellatulum, eine der vielen "Goldtröpfchenarten" wächst gut in Kalkschotter. die meisten anderen Onosma-Arten , mit Ausnahme von O. alborosea sind nicht winterhart.

Thymus broussonetii, der wacholderblättrige Thymian ist für mich die schönste der vielen Thymianarten. Leider etwas empfindlich (wohl gegen Winternässe). Oft sterben größere Pflanzenteile ab.

Pterocephalis perennis habe ich in Nordgriechenland im Aoos-Tal gefunden. Die Polsterpflanze aus der Scabiosenverwandtschaft blüht auch im Halbschatten noch gut und über längere Zeit bis in den Herbst. Die silbrigen Blätter sehen auch im Winter attraktiv aus. P. parnassii ist sehr ähnlich, aber kein Synonym wie oft behauptet.Auch in den Bergen der Peloponnes sah ich mehrere ganz ähnliche Arten.

Satureja montana subspicata (illyrica) ist ein ca. 30cm hoher aromatisch duftender Strauch mit weissen oder meist rosa Blüten im Herbst. Verträgt viel Trockenheit. Satureja rumelica ist sehr ähnlich.

Crocus sativus, aus dessen Stempel Safran gewonnen wird, leuchtet im Oktober im Steingarten oder in der Wiese.

Crocus speciosus kann man in einer mageren Wiese verwildern lassen. An sonnigen Oktobertagen können sie die ganze Wiese verzaubern.

Schizostylis coccinea (rot, rosa oder weiss) aus Südafrika ist nahe am Haus an den Teichrand gepflanzt hier winterhart.Die Verwandte der bekannten Gladiolen muss feucht und sonnig stehen. Die Blüte zieht sich von September bis November hin, wenn sonst am Teich nichts mehr los ist. 2007 blühte sie im Januar noch!

Erigeron trifidus gehört zu den kleinen Steingartenpflanzen dieser großen Gattung. Die anspruchslosen Pflanzen brauchen nur etwas Sonne.

Erigeron chrysopsidis `Grand Ridge´blüht an einem sonnigen gut drainierten Platz unheimlich reich mit leuchtend gelben Blüten. Gegen Winternässe ist es sehr empfindlich.

Acantholimon glumaceum, das Igelpolster aus Kleinasien, liebt Sonne und Trockenheit, zaubert Mittelmeeratmosphäre. Es gibt viele ähnliche Arten, die nicht alle winterhart sind. Die Vermehrung durch Stecklinge macht manchmal Schwierigkeiten.

Acantholimon trojanum aus der Türkei ist sowohl am Naturstandort als auch in Kultur sehr selten. Zu Unrecht, denn bei mir wächst und blüht sie seit Jahren ohne Probleme ohne jeden Schutz allerdings in voller Sonne und bestens drainiert. Die Vermehrung durch Stecklinge gelingt mir nur selten.

Freesia laxa aus Südafrika wurde früher auch Anomatheca laxa genannt. Es wird nur 15cm hoch, hier abgebildet ist die Sorte `Joan Evans´. Es gibt auch rote, rein weiße und sogar bläuliche Formen. Blüte bis Ende September, Vermehrund aus Samen leicht, Überwinterung mit leichtem Schutz.

Spergularia marina fand ich in den Salzwiesen an der englischen Südküste und wurde dadurch erstmals auf diese große aber völlig unbedeutende Gattung aufmerksam. Bei mir entwickelten sich große Polster mit einem gewissen Charme, wenn man genauer hinschaut. Ich kenne niemanden, der diese Pflanze im Garten hat. Reiche Selbstaussaat!

Diese mir unbekannte Allium-Art fand ich in Nordspanien, in den Picos de Europa in ca. 3000m Höhe in fast reinem Kalk. Nur 20cm hoch aber wertvoll durch die späte Blüte im September. Es könnte sich um eine Unterart von A. senescens handeln.

Sternbergia lutea blüht ab Ende September bis in den November hinein leuchtend gelb.Diese Verwandte der Krokusse muß im Sommer unbedingt trocken z. B. wie Cyclamen am sonnigen Gehölzrand stehen.

Auch im Winter hat der Steingarten seine Reize.